Atlético Madrid verklagt FIFA auf Schadensersatz
Madrid (dpa) - Der spanische Fußball-Erstligist Atlético Madrid hat wegen einer Verletzung seines Stürmers Maxi Rodríguez den Weltverband FIFA auf Schadensersatz verklagt.
Wie das Sportblatt «Marca» berichtete, verlangt der neunmalige Meister von der FIFA eine Entschädigung von 2,5 Millionen Euro. Der Argentinier Rodríguez hatte sich im Oktober 2006 in einem Länderspiel der Nationalelf seines Landes gegen Spanien einen Kreuzbandriss zugezogen und war sechs Monate ausgefallen.
Nach Ansicht von Atlético verstoßen die Bestimmungen der FIFA über die Abstellung von Nationalspielern gegen das Recht der Europäischen Union. Die Vereine sind verpflichtet, ihre Nationalspieler zu bestimmten Länderspielen abzustellen, müssen aber für die Versicherung ihrer Profis selbst aufkommen. Das Madrider Handelsgericht nahm die Klage zur Verhandlung an. Rodríguez war einer der Hoffnungsträger beim ambitionierten Hauptstadtclub Atlético. Bei der WM 2006 in Deutschland hatte er drei Treffer erzielt.
Atlético folgte mit der Klage dem Beispiel des belgischen Erstligisten SC Charleroi, der ein Grundsatzurteil vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) anstrebt. Die Belgier hatten mit Unterstützung des G-14-Zusammenschlusses der bedeutendsten europäischen Clubs die FIFA verklagt, nachdem sich ihr marokkanischer Nationalspieler Abdelmadjid Oulmers bei einem Länderspiel schwer verletzt hatte.